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Blick in älteste Weißenfelser Geschichte

Museum Weißenfels zeigt Stücke des Natur- und Altertumsvereins

„Bilder aus der Vergangenheit. Zum 150. Gründungsjubiläums des Weißenfelser Natur- und Altertumsvereins“ heißt die neue Ausstellung, die am 17. November 2024 um 15 Uhr mit einer Vernissage im Museum Weißenfels eröffnet wird. Etwa 120 Exponate, darunter archäologische Funde wie Versteinerungen, Objekte mit stadtgeschichtlichem Bezug wie beispielsweise Porzellan mit Weißenfelsmotiven, Glaspokale sowie Vivatbänder und Tabaksdosen aus dem 18. und 19. Jahrhundert können Besucherinnen und Besucher im Museum Weißenfels besichtigen. Besonderes Schmuckstück der Schau ist ein Ichthyosaurier aus Holzmaden, den das Museum im Jahr 1935 geschenkt bekommen hat. Die Ausstellung, die anlässlich des 150. Gründungsjahrs des Weißenfelser Natur- und Altertumsvereins initiiert wurde, ist noch bis zum 20. April 2025 zu sehen. Der Eintritt beträgt für Erwachsene 5 Euro, Kinder bis 18 Jahre erhalten kostenfreien Zugang. Am 27. November 2024 ist um 15 Uhr eine Führung mit dem Kurator Mike Sachse geplant.

Die Gründung des Weißenfelser Natur- und Altertumsvereins ist dem Anthropologen Dr. Rudolf Virchow zu verdanken, der im Frühjahr 1874 in Weißenfels weilte. Sein Ziel war es, in den umliegenden Ortschaften archäologische Ausgrabungen durchzuführen. In Gesprächen mit Weißenfelser Bürgerinnen und Bürgern, welche die Ausgrabungen verfolgten, regte er die Bildung eines Vereins an. Am 20. August 1874 kam es zur Gründung des Weißenfelser Natur- und Altertumsvereins. Im Jahr 1908 beschlossen der Magistrat und die Stadtverordneten die Gründung eines städtischen Museums und die Übernahme der Vereinsbestände. Der Verein sah sich nun nicht mehr nur als Altertumsverein, sondern auch als Museumsverein, dessen Tätigkeit nahtlos in die Museumsarbeit überging.

Mit dem Schwerpunkt auf heimatliche Themen trat die archäologische Sammlung in den Hintergrund, während der gesamte Sammlungsbestand für die Region an Bedeutung gewann. In den folgenden Jahrzehnten wuchs die Sammlung weiter an. Dank des Engagements des Vereins gelang es dem Museum, seit seiner Gründung einige Sammlungsbereiche aufzubauen, die heute zu den größten in Deutschland zählen. Dazu gehört eine umfangreiche Eisenkunstgusssammlung, eine fast 1.000 Objekte umfassende Vivatbandsammlung und eine Sammlung zum Thema Schuhe, die mittlerweile auf 13.000 Objekte angewachsen ist, darunter nicht nur Schuhe, sondern auch Maschinen, Handwerkszeug, Fotos und vieles mehr.

In den 1980er Jahren gab es wieder eine Interessengemeinschaft Heimatgeschichte Weißenfels, die im Kulturbund der DDR eingebunden war. Aus dieser wiederum gründete sich im Jahr 1991 der Förderverein Museum Weißenfels e.V., der nach 46 Jahren die Arbeit des Natur- und Altertumsvereins bis heute fortsetzt.