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Ausstellungen

Wetten, dass ...

… Sie beim Besuch auf das dreiflügelige Schloss Neu-Augustusburg auch einen Blick auf Ihre Füße werfen? Klingt seltsam, hat aber einen guten Grund: Die frühbarocke Anlage ist Domizil unseres Schuhmuseums. Und wenn Sie durch die einmalige Sammlung historischer und völkerkundlicher Schuhe streifen, werden Sie in Anbetracht einiger nahezu untragbarer Exemplare dankbar auf Ihre eigene, bequeme Fußbekleidung schauen. Versprochen!

Stadtgeschichte

In der zweiten Etage des Museumsbereiches erwartet Sie die Präsentation der lokalen Geschichte von 1757 – 1871. Von der Zeit der Siebenjährigen Kriege, hier wird besonders auf die Schlacht bei Rossbach eingegangen, zur Epoche der Industrialisierung sowie im speziellen des Braunkohleabbaus bis zur Entstehung der preußischen Provinz Sachsen reicht die Themenvielfalt, die in diesem Ausstellungsteil angeboten werden. Weitere regionalgeschichtliche Aspekt sind u. a. das Vereinswesen sowie Weißenfels als Garnisonsstadt.

Barocke Fürstenresidenz

Die jüngste der drei Dauerausstellungen bietet in fünf völlig renovierten und modern gestalteten Räumen die Geschichte des Herzogtum Sachsen-Weißenfels. Von historischen Schloss- und Stadtansichten über Gemälde der Herzöge, der Schlosskirche, sowie der Stadt bis hin zu Münzen, Medaillen und Pokalen erwartet Sie eine reichhaltige Quellensammlung. Ausführliche Informationen werden zum Beispiel zur Hofhaltung, Modetendenzen, Kunst- sowie Musiksammlung und Schlossnutzung in der barocken Herzogszeit geboten. Gleichwohl ist auch der Besucher aufgefordert zu entdecken – ob Kleidungsstoffe, Genussmittel des Barock oder das Nacherleben der Weißenfelser Hofmusik.

Bitte beachten

Die Barockausstellung ist vorübergehend wegen Umbaumaßnahmen geschlossen! Wir bitten die Unannehmlichkeiten zu entschuldigen. Die Ausstellungen zur Schuhgeschichte und die Wechselausstellungen können ohne Einschränkungen besichtigt werden.

Schuhmuseum

Schuhe und Weißenfels – das gehört zusammen! Kein anderer Industriesektor hatte in Weißenfels eine größere Bedeutung als die Schuhproduktion. Zwischenzeitlich war das VEB Kombinat Schuhe mit rund 30.000 Beschäftigten einer der größten Schuhproduzenten in Europa. Viele der Schuhbetriebe hielten den marktwirtschaftlichen Anforderungen nach der Deutschen Einheit jedoch nicht stand und mussten in den 1990er Jahren schließen. Neben Schuhen aus der Zeit der Industrialisierung und der DDR-Zeit umfasst das älteste Sammlungsgebiet des Museums auch völkerkundliches Schuhwerk: Holzschuhe aus Holland, Getas aus Japan, Stiefel aus Skandinavien oder Sandaletten aus der Türkei, Syrien, Afrika, Indien und Mittel- und Südamerika dokumentieren die Vielfalt des Schuhwerks in aller Welt. Die Sammlung an Schuhen wird regelmäßig erweitert: zu den neusten „Mitgliedern“ der Schuhsammlung gehören die Langlaufskischuhe des Vizegesamtweltcupsiegers René Sommerfeldt.

Sonderausstellungen

BILDER AUS DER VERGANGENHEIT
17.11. 2024 bis 20.4.2025

Am 20. August 2024 jährte sich das 150. Gründungsjahr des Weißenfelser Natur- und Altertumsvereins, dessen Gründung dem Anthropologen Dr. Rudolf Virchow zu verdanken ist. Virchow führte im Frühjahr 1874 in den
umliegenden Ortschaften von Weißenfels archäologische Ausgrabungen durch und regte in der Bürgerschaft die Gründung des Vereins an. Mit Beschluss des Magistrates der Stadt Weißenfels und der Stadtverordneten wurde 1908
die Etablierung eines städtischen Museums umgesetzt. Die umfangreichen Sammlungsbestände des Vereins wurden hierfür übernommen. Der Verein sah sich nun nicht mehr nur als Altertumsverein, sondern auch als Museumsverein, dessen Tätigkeit nahtlos in die Museumsarbeit überging. Mit dem Schwerpunkt auf heimatliche Themen, traten die archäologische und naturkundliche Sammlungen zunehmend in den Hintergrund. In den folgenden Jahrzehnten wuchs die Sammlung unter der Prämisse einer kultur- und stadtgeschichtlichen Ausrichtung weiter an. Dank des Engagements des Vereins gelang es dem Museum, einige Spezialsammlungen aufzubauen, die heute zu den größten und bedeutenden ihrer Art in Deutschland zählen. Dazu gehören der Eisenkunstguss und die Vivatbänder, aber vor allem die auf 13.000 Objekte angewachsene Sammlung an Schuhen, inklusive Produktionsmaschinen, Handwerkszeug und
Entwürfen.
Die Ausstellung reflektiert anhand zahlreicher Exponate, die seit langem im Depot schlummern und nun zum Teil erstmals gezeigt werden, die Geschichte und Ansinnen des ehemaligen Vereins sowie die damit eng verbundene Genese des Museums Weißenfels bis in die heutige Zeit.


Präsentation „FRAUEN.ARBEIT“
7. und 8.9.2024

Für Weißenfels sind Schuhe das bestimmende Element innerhalb der Geschichte und identitätsstiftend, denn die Stadt war über Jahrhunderte ein wichtiger Produktionsstandort für Schuhe in Deutschland bzw. Europa. Dabei lässt sich ohne Zweifel sagen, dass Frauen einen großen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung der DDR und dem Industriestandort Weißenfels geleistet haben. Von den etwa 6.000 Beschäftigten in der Weißenfelser Schuhindustrie war der überwiegende Teil weiblich. Gerade an den Fließbändern und Nähmaschinen wurden im Akkord z. B. im Leitbetrieb „Banner des Friedens“ im Jahr 1988 täglich 55.000 Paar Schuhe hergestellt. Die meisten Frauen nahmen ihre Arbeit nicht nur aus Pflichtbewusstsein oder finanziellen Gründen wahr, sondern identifizierten sich mit ihrem Betrieb, ihrer Tätigkeit, dem Kollektiv und letztendlich auch oftmals mit dem Staat. Umso härter traf es viele Frauen in Weißenfels, als nach der Wiedervereinigung ihre Arbeitsplätze wegfielen und sie keine Aussicht auf eine neue Beschäftigung hatten. Für viele ergab sich daraus nicht nur eine finanzielle, sondern auch eine Identitätskrise. Denn den meisten Frauen bot der Sozialismus ein gutes Auskommen und eine scheinbar gesicherte Zukunft. Die Präsentation wurde gefördert durch das Land Sachsen-Anhalt. Vielen Dank für das Video @refines.

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MÄRCHEN-KUNST-WELTEN

30.5. bis 15.9.2024
Tauchen Sie ein in die faszinierende Welt der Märchen-Kunst-Welten, kreiert von 72 Schülerinnen und Schülern sowie vier Lehrerinnen der Weißenfelser Beuditzschule! In einem spannenden fächerübergreifenden Unterricht entstanden 12 einzigartige Installationen, Bilder, Skulpturen und Spiele, die im Museum Weißenfels bewundert werden können. Die Schüler-Kunstwerke werden dabei von den faszinierenden Wächterfiguren der renommierten Künstlerin Gabriele von Lutzau begleitet, die die Atmosphäre der Ausstellung vervollständigen.

Tauchen Sie ein in das Reich der Fantasie und entdecken Sie die Geheimnisse hinter der goldenen Kugel des Froschkönigs und vielen weiteren märchenhaften Geschichten. Von begehbaren Märchenbäumen bis hin zu verzauberten Schuhen – die Ausstellung bietet eine Vielzahl von interaktiven Erlebnissen für die ganze Familie.

Begleitet wird die Ausstellung von einem umfangreichen museumspädagogischen Programm. Von Führungen über Mit-Mach-Theater bis hin zu Märchen- und Kreativstunden ist für jeden etwas dabei.

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INS UNGEBUNDENE GEHT EINE SEHNSUCHT – DIMENSIONEN DER DRUCKGRAFIK │ CHRISTINA SIMON
5.11.2023 bis 12.05.2024

Anlässlich des 60. Geburtstages der in Weißenfels lebenden Druckgrafikerin Christina Simon präsentiert das Museum eine Auswahl des ausdrucksstarken Werkes der Künstlerin. Im Fokus steht die künstlerische Entwicklung der vergangenen zehn Jahre. In dieser Zeit hat sie thematisch und technisch neue Wege beschritten, ausgelöst durch ihre „Wanderjahre“, die sie durch verschiedene Druckwerkstätten Europas geführt haben.

Christina Simon hat sehr früh für sich die „junge“ Drucktechnik des Linolschnittes entdeckt und mit ihren großformatigen Farblinolschnitten in den ersten dreißig Jahren ihres Schaffens eine unverkennbare Handschrift  entwickelt. Dabei arbeitete sie vor allem mit dem Weißlinienschnitt, um im Zusammenspiel mit leuchtenden Farben starke narrative oder symbolträchtige Bildwelten zu schaffen. Der Themenkanon reichte von der antiken Mythologie über die christliche Motivik bis hin zur Landschaft.

In jüngster Vergangenheit experimentiert sie mit neuen modernen Drucktechniken, wie der Collagrafie, der Algrafie oder Monotypie. Hier erwies sich der Austausch mit Druckgrafikern und -grafikerinnen, denen sie auf ihren Reisen begegnete, und der Blick von außen auf die eigene Region als sehr inspirierend. So entwickelte sie für sich eine neue Farb- und Bildsprache, erweiterte die Dimensionen ihres Schaffens und gewann einen neuen Reiz im kreativen Umgang mit dem eigenen Werk."

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PRÄSENTATIONEN ZU DEN ERLEBNISSEN DES 17. JUNI 1953 IN WEIßENFELS
10.06. bis 06.08.2023

Am 17. Juni 1953 demonstrierten und streikten in mehr als 700 Städten der DDR hunderttausende Menschen für soziale Verbesserungen, demokratische Rechte und persönliche Freiheiten. Sie forderten den Rücktritt der Regierung, die Freilassung politischer Gefangener sowie die Wiederherstellung der deutschen Einheit.

Auch in Weißenfels kam es zu Demonstrationen und Streiks. Etwa 5.000 Menschen gingen auf die Straße. Arbeiter der Schuhfabriken und der TEWA (VEB Ketten – und Nagelwerke) führten den Demonstrationszug von Arbeitern an. In vielen Betrieben legten die Demonstranten die Arbeit nieder.

Von der Merseburger Straße aus zogen die Menschen Richtung Markt, wo das Rathaus besetzt wurde. Die Streikenden bewegten sich weiter Richtung Kloster und Gefängnis, um die politischen Gefangenen zu befreien. Die im gegenüberliegenden Gebäude (ehemaliges Kloster) untergebrachte Polizeistation sollte ebenfalls eingenommen werden.

Die Proteste wurden von der Sowjetarmee und der Polizei gewaltsam unterdrückt. Der Landkreis Weißenfels befand sich fast zwei Wochen lang im Ausnahmezustand, der von der sowjetischen Kommandantur verhängt wurde. Es kam zu zahlreichen Verhaftungen mit zum Teil mehrjährigen Haftstrafen. Die genaue Anzahl der Verhaftungen ist bis heute unbekannt. Trotz der drastischen Maßnahmen gab es einige Betriebe, die noch mehrere Tage lang bestreikt wurden.

In der Präsentation berichten sieben Zeitzeugen über ihre persönlichen Erlebnisse.

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PANTÖFFELCHEN & ABSATZ
Höfisches Schuhwerk des 17. & 18. Jahrhunderts
04.12.2022 bis 14.05.2023

Der Absatz des höfischen Schuhs spielte ab dem 17. Jahrhundert eine immer größere Rolle, sollte er doch die äußere
Erscheinung seines Trägers optisch manipulieren und erheben.
Wie kaum ein anderer Souverän präsentierte sich beispielsweise der Sonnenkönig Ludwig XIV. (1638 – 1715) als Herrscher von Gottes Gnaden auf Erden und war mit seiner Schuhmode unumstrittenes Vorbild. Kaum ein Männerschuh
blieb zu dieser Zeit ohne Absatz, der zudem zur Garderobe der Kavaliere gehörte. Ein roter Absatz symbolisierte dabei die Vertreter des Hochadels.

Lange galt es als anzüglich, Beine, Füße und Knöchel zu zeigen. Die Entblößung des Knöchels oder das Tragen von Pantöffelchen mit offener Ferse außerhalb des privaten Bereiches wurde im 17. und 18. Jahrhundert mit einer Aufforderung zum Geschlechtsverkehr gleichgesetzt.
Im 18. Jahrhundert waren mit Absätzen versehene Pantoletten aus der Damenmode nicht mehr wegzudenken. Aus kostbarer Seide gefertigt und reich bestickt wurden sie zu Statussymbolen adeliger Damen. Sie wurden bei der – damals quasi öffentlichen – Toilette im Boudoir getragen, aber auch auf Bällen und sogar im Freien.

Befördert wurde der Hang zu Pantoletten durch die französische Orient-Mode im 18. Jahrhundert. Hochgebogene
Spitzen waren nun der letzte Schrei. Mit den Umwälzungen der Französischen Revolution, die auch vor der Mode nicht
Halt machten, schwanden nicht nur die Absätze, sondern auch die Pantoletten aus der Öffentlichkeit.
In der Schuhsammlung des Weißenfelser Museums befinden sich 120 Schuhmodelle, die anschaulich die Entwicklung
des höfischen Schuhs zwischen 1600 und 1820 aufzeigen. Es handelt sich hierbei um einen kostbaren Teil der historischen Sammlung, der so umfassend bisher nicht präsentiert wurde. Die Sonderausstellung bietet nun Gelegenheit diese Bestände der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

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SCHUHPATEN 
ab 06.03.2022

Die bedeutende Schuhsammlung des Weißenfelser Museums soll in Zukunft in einer neuen Dauerausstellung im Nordflügel des Schlosses allumfassend präsentiert und der ´Schuh´ kulturgeschichtlich betrachtet werden. Dabei kann das Museum bereits auf umfangreiche ältere Bestände in den Depots zurückgreifen. Nichtsdestotrotz müssen diese ständig erweitert und wichtige Sammlungslücken geschlossen werden. Dafür wurde in Kooperation mit dem Förderverein Museum Weißenfels e. V. eine Patenaktion ins Leben gerufen, bei der sogenannten Schuhpatenschaften für ausgewählte Schuhmodelle erworben werden konnten. Durch diese Patenschuhe konnte der Sammlungsbereich Designerschuhe um rund 80 neue Modelle erweitert werden.

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STILETTO DIALOGE
23.04.2022 bis 06.11.2022

High Heels begegnen Stierhörnern, Federbüschen, Steinköpfen. Man muss nicht unbedingt ein Anhänger des Surrealismus sein, um sich für die skurril anmutenden Figuren des Objektkünstlers, Radiojournalisten und Schriftstellers Paul-Albert Wagemann begeistern zu können. Seine Stilettos, an farbigen Holzstelen zu kunstvollen Formen montiert, auf denen, mal ein bizarrer steinerner Kopf, mal ein Federbusch, mal ein Stierhorn oder einfach gar nichts prangt, entwickeln ihre eigene Zeichensprache: Heitere Dialoge zwischen männlich und weiblich, hart und weich, spitz und rund, vertikal und horizontal, nicht zuletzt zwischen Eros und Thanatos. Ein Spiel mit Dualitäten und Polaritäten also, mit Identitäten und deren Wahrnehmungen. Die Ausstellung wird ergänzt durch Arbeiten der Fotografin Ingrid Sturm: Mit einer Dia-Show, unterlegt mit einem Soundtrack des ägyptischen Komponisten Ali Khattab, sowie mit Fotografien, die durch virtuelle Arrangements der Objekte ganz eigene Stiletto-Dialog-Interpretationen ermöglichen.

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DAS KABINETT DES NOVALIS
02.05.2022 bis 02.10.2022

Am 2. Mai 2022 feiert die Stadt Weißenfels den 250. Geburtstag des Schriftstellers Novalis, gebürtig Georg Philipp Friedrich von Hardenberg (1772-1801). Aus diesem Anlass zeigt das Museum ab dem 2. Mai bis zum 2. Oktober 2022 eine Präsentation mit dem Titel »Das Kabinett des Novalis« im Schloss Neu-Augustusburg.
Novalis war nicht nur ein bekannter Schriftsteller der Frühromantik, sondern ebenso ausgebildeter Geologe. Ende 1797 begann er hierzu Montanwissenschaften im sächsischen Freiberg zu studieren. Zusammen mit seinem Lehrer, dem Geologen und Mineralogen Abraham Gottlob Werner, führte er eine geologische Untersuchung Sachsens durch, um neue Mineralien und Brennmaterialien zu finden. Bei seinen Erkundungen und Erschließungen der Region gelang es ihm neue Braunkohlefelder zu kartieren.
 
Die Präsentation beleuchtet Novalis in seiner beruflichen Funktion als Geologe. Dabei werden geologische Objekte aus dem Bestand des Museums zusammengestellt. Zudem wird ein kurzer Blick auf die Kohlenutzung und -förderung zur damaligen Zeit geworfen.

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